Der Lebenshungerkünstler
Gerade hörte ich zum ersten Mal in diesem Jahr den Ruf des Kuckucks, wann hab ich ihn zuletzt gehört? Ich griff gleich nach der Geldbörse um diese nach altem Brauch zu schütteln, man kann ja nie wissen. Nichts klimperte. Also schüttelte ich die Kaffeeautomatenmünzdose. Möge zumindest diese für den Rest des Jahres gut gefüllt sein.
Denn genau das, so besagt der alte Aberglaube, würde eintreten, wenn man beim Ruf des Kuckucks mit Münzen klimpert: das geschüttelte Behältnis bliebe stets voll.
Als der Kuckuck noch einmal rief, hatte ich kein Gefäß mehr zum Schütteln, also hüpfte ich nur so zum Spaß im Stand ein wenig auf und ab. Nichts klimperte. So wie es aussieht, wird alles bleiben wie es ist, das nagende Gefühl das sich vor Jahren eingenistet hat, meinen Kopf mittlerweile ganz bequem behaust wie ein manchmal lästiger aber treuer Untermieter, der Hunger, wird bleiben. Das ist nicht weiter bedauerlich, im Gegenteil. Gut gefüllt zu sein, ist was für Brieftaschen und Suppentöpfe.
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Denn genau das, so besagt der alte Aberglaube, würde eintreten, wenn man beim Ruf des Kuckucks mit Münzen klimpert: das geschüttelte Behältnis bliebe stets voll.
Als der Kuckuck noch einmal rief, hatte ich kein Gefäß mehr zum Schütteln, also hüpfte ich nur so zum Spaß im Stand ein wenig auf und ab. Nichts klimperte. So wie es aussieht, wird alles bleiben wie es ist, das nagende Gefühl das sich vor Jahren eingenistet hat, meinen Kopf mittlerweile ganz bequem behaust wie ein manchmal lästiger aber treuer Untermieter, der Hunger, wird bleiben. Das ist nicht weiter bedauerlich, im Gegenteil. Gut gefüllt zu sein, ist was für Brieftaschen und Suppentöpfe.
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Nachtbriefkasten - 14. Mai, 16:35