...mit weichem Stuhlgang in Wurstform, nur leicht riechend und leichtgängig, nur leicht drücken dann muss es leicht rutschen. Und der Urin sollte auch nicht zu dunkelgelb sein. Tuts schon weh? Nun denn: Geheiligt werde die Unwürdigkeit. Mit 40 fühle man sich wie 20, mit 20 so, wie man denkt, sich als 98-jähriger fühlen zu werden. Dass wir uns dabei auch noch möglichst schuldig fühlen, vor uns und unseren Kindern, dafür sorgt das Diktat der Ernährungsberaterin*, diesem schmallippigen, asexuellen und selbstgerecht mit dem zu großen Kopf auf dem zu dürren Hals wie Urmels Freunde aus der Puppenkiste wackelnden Wesen, das seinerseits den Ernährungswissenschaftlern nachpredigt, was diese gerade vorbeten, es handelt sich hier schließlich um Glaube, und der ist heilig! Unantastbar. Keine Frage. Und damit Pasta! Nein, böse. Es muss lauten: Und damit Tofu! Die Dogmen ändert nur Gutt der Ernährer selbst, ungefähr alle fünf Jahre, das Glaubensvolk muss in Bewegung bleiben, sonst kommt es noch auf Gedanken, Gedanken verbrauchen zu wenig Kalorien. Vor allem aber muss der rechte Glaube den noch unwissenden elenden Völkern der Falschfresser und Flachatmer, Bewegungsmängler und Genussmittelverbraucher, die die Befreiung durch Gutt den Ernährer längst schon still herbei gesehnt haben, endlich überbracht werden. Erlöset die Völker, erst normet und dann preiset sie, denn vor Gutt dem Ernährer sind nicht alle gleich, sollen es aber gefälligst bald werden, sonst könnte ja jeder kommen.. Amen!
*ich entwerfe hier meinen persönlichen Prototypen, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind jedoch weder zufällig noch unerwünscht.
Nachtbriefkasten - 16. Mai, 10:34