Voracidad Máxima (Maximale Gier)
Zwei Typen,
einer platinblond der andere grauhaarig, geischtslose Latexmasken übers Gesicht gestülpt. In flauschweisse Frottierbademäntel gehüllt fläzen sie gemeinsam auf einer Kingsize-Matratze, die ist rotbespannt, nein blau, im Halbkreis umstanden von raumhohen Spiegeln wie von Wächtern und sprechen über sich, ihren Job als Sexarbeiter in Spanien, über die Welt im Allgemeinen und ihre im Besonderen. Einer von ihnen, der Graue? scheint dabei eine winzige Kamera der Art wie Ärzte sie für Gastroskopien verwenden unter dem Frottier über seine Haut krabbeln zu lassen. Doch wer die Bewegungen der Kamera steuert wird nicht klar, der Platinblonde vielleicht? Was die Kamera in dem diffusen Halbdunkel einfängt wird auf einen Monitor, der oben im Raum über den Köpfen der beiden schwebt übertragen, während das Gespräch wie beiläufig weiterfließt, Haare wie Baumstämme, pulsierende violett geäderte Haut, eine Brustwarze, groß wie ein Berg, dunkelrote borstige Gruben, Bombentrichtern gleich, die schiere Größe, die unerhörte Nähe machen die im Grunde banalen Bilder unerträglich.
Und du denkst: Ich - die Voyerin.
Ich befinde mich im
Aue-Pavillion, D12, Kassel.
Die Künstler heissen Dias & Riedweg.
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einer platinblond der andere grauhaarig, geischtslose Latexmasken übers Gesicht gestülpt. In flauschweisse Frottierbademäntel gehüllt fläzen sie gemeinsam auf einer Kingsize-Matratze, die ist rotbespannt, nein blau, im Halbkreis umstanden von raumhohen Spiegeln wie von Wächtern und sprechen über sich, ihren Job als Sexarbeiter in Spanien, über die Welt im Allgemeinen und ihre im Besonderen. Einer von ihnen, der Graue? scheint dabei eine winzige Kamera der Art wie Ärzte sie für Gastroskopien verwenden unter dem Frottier über seine Haut krabbeln zu lassen. Doch wer die Bewegungen der Kamera steuert wird nicht klar, der Platinblonde vielleicht? Was die Kamera in dem diffusen Halbdunkel einfängt wird auf einen Monitor, der oben im Raum über den Köpfen der beiden schwebt übertragen, während das Gespräch wie beiläufig weiterfließt, Haare wie Baumstämme, pulsierende violett geäderte Haut, eine Brustwarze, groß wie ein Berg, dunkelrote borstige Gruben, Bombentrichtern gleich, die schiere Größe, die unerhörte Nähe machen die im Grunde banalen Bilder unerträglich.
Und du denkst: Ich - die Voyerin.
Ich befinde mich im
Aue-Pavillion, D12, Kassel.
Die Künstler heissen Dias & Riedweg.
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Nachtbriefkasten - 4. Sep, 16:32