Jetzt noch was über den Tod.
"Könnte doch nur ein Werk möglich sein, das ausserhalb unseres Selbst konzipiert worden ist, ein Werk, das uns erlauben würde, aus der begrenzten Perspektive eines individuellen Ichs auszutreten, nicht nur um in andere ähnliche Ichs einzutreten, sondern um sprechen zu lassen, was keine Sprache hat, den Vogel, der sich auf die Dachrinne setzt, den Baum im Frühling und den Baum im Herbst, den Stein, den Beton, den Plastikstoff." [ Italo C.]
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Mittlerweile sind ja nicht nur Philosophen und Hirnforscher dahintergekommen, was das Dilemma UNSERER Existenz ist. Sogar der Durchschnitt macht sich schon Gedanken. Daran ist sicher das Internet schuld. Und der bereits länger zurückliegende erste Teil von Matrix. (Die Sequels waren Schrott)
Mitteleuropäischer Durchschnitt: gehobenes mittleres Alter, Haus oder Wohnung, überhöhte Miete oder Rate, geleaster Kombi oder Mittelklassewagen, Lebensversicherung, Pensionsversicherung, Unfallversicherung, Haushaltsversicherung, Kind oder Hund oder beides, überzogenes Konto, später Herzkreislauferkrankung und wegen Langlebigkeit immer wahrscheinlicher: Altersdemenz.
Das hast du dir schön ausgedacht.
Das Dilemma deiner Existenz ist die Realität, und dass sie nicht objektiv beobachtbar, also nachprüfbar ist. Vor allem nicht durch dich selbst. Und sonst ist ja keiner da. Noch nie hast du es geschafft, aus dir heraus und in nichts anderes hinein zu treten, noch nicht mal in die Scheisse, einfach nur hinaus in die Sphäre der wahrhaft reinen Objektivität um nachzuschauen was sich da draussen wirklich abspielt. Denn dann wärst du wie Gott an den du nicht glaubst.
(Dabei wäre es gleich woran Du glaubst, ob an Gott, an deine oder meine Existenz, an die der Wirklichkeit, alles ist im selben Maß absurd.)
Egal, sagst du dir, dafür gibt es schließlich Messgeräte und Maschinen, wenn ich mich auf meine fünf Sinne schon nicht verlassen kann. Sie zeichnen Erdbeben, Kursschwankungen und deinen Blutdruck auf. Sie fotografieren dein Hirn in allen Farben und bewerten dein Blut.
Objektive Messgeräte, konstruiert von objektiven Mitmenschen, die in deiner Vorstellung existieren, aber sonst nirgendwo.
Der Gedanke, all dies, das LEBEN könnte lediglich ein Konstrukt deines neurologischen Schaltzentrums sein, um dich, aus welchem Grund auch immer, am Laufen zu halten, der drängt sich immer wieder auf, vor allem wenn die Schaltzentrale Ermüdungserscheinungen zeigt, Schlampereien im Drehbuch erkennbar werden, seltsame und zuweilen unangenehme Häufungen gewisser Zustände oder Ereignisse, als ob es dem Hirn zu anstrengend gewesen wäre, eine wirklich echt erstklassige wasserdichte Story zu erfinden. In der konstruierten Realität nennen deine erdachten Wiederhersteller das dann entweder Stress, unwohl- oder gar krank sein. Wenn du es denn überhaupt bemerkst, dass Winnetou schon wieder eine Armbanduhr trägt. Meistens sind dir solche Kleinigkeiten nämlich egal, meistens gehen sie sogar unbemerkt an dir vorüber, die Aufrechterhaltung des stabilen Selbstbildes scheint wichtiger, als ein paar Fehler im Drehbuch, die daher rühren, dass deine Schaltzentrale auch nur ein Mensch, alberner Durchschnitt, und leider kein Genie ist.
Und ausserdem wollte ich dir noch etwas über den Tod sagen, aber das ist mir jetzt entfallen.
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Mittlerweile sind ja nicht nur Philosophen und Hirnforscher dahintergekommen, was das Dilemma UNSERER Existenz ist. Sogar der Durchschnitt macht sich schon Gedanken. Daran ist sicher das Internet schuld. Und der bereits länger zurückliegende erste Teil von Matrix. (Die Sequels waren Schrott)
Mitteleuropäischer Durchschnitt: gehobenes mittleres Alter, Haus oder Wohnung, überhöhte Miete oder Rate, geleaster Kombi oder Mittelklassewagen, Lebensversicherung, Pensionsversicherung, Unfallversicherung, Haushaltsversicherung, Kind oder Hund oder beides, überzogenes Konto, später Herzkreislauferkrankung und wegen Langlebigkeit immer wahrscheinlicher: Altersdemenz.
Das hast du dir schön ausgedacht.
Das Dilemma deiner Existenz ist die Realität, und dass sie nicht objektiv beobachtbar, also nachprüfbar ist. Vor allem nicht durch dich selbst. Und sonst ist ja keiner da. Noch nie hast du es geschafft, aus dir heraus und in nichts anderes hinein zu treten, noch nicht mal in die Scheisse, einfach nur hinaus in die Sphäre der wahrhaft reinen Objektivität um nachzuschauen was sich da draussen wirklich abspielt. Denn dann wärst du wie Gott an den du nicht glaubst.
(Dabei wäre es gleich woran Du glaubst, ob an Gott, an deine oder meine Existenz, an die der Wirklichkeit, alles ist im selben Maß absurd.)
Egal, sagst du dir, dafür gibt es schließlich Messgeräte und Maschinen, wenn ich mich auf meine fünf Sinne schon nicht verlassen kann. Sie zeichnen Erdbeben, Kursschwankungen und deinen Blutdruck auf. Sie fotografieren dein Hirn in allen Farben und bewerten dein Blut.
Objektive Messgeräte, konstruiert von objektiven Mitmenschen, die in deiner Vorstellung existieren, aber sonst nirgendwo.
Der Gedanke, all dies, das LEBEN könnte lediglich ein Konstrukt deines neurologischen Schaltzentrums sein, um dich, aus welchem Grund auch immer, am Laufen zu halten, der drängt sich immer wieder auf, vor allem wenn die Schaltzentrale Ermüdungserscheinungen zeigt, Schlampereien im Drehbuch erkennbar werden, seltsame und zuweilen unangenehme Häufungen gewisser Zustände oder Ereignisse, als ob es dem Hirn zu anstrengend gewesen wäre, eine wirklich echt erstklassige wasserdichte Story zu erfinden. In der konstruierten Realität nennen deine erdachten Wiederhersteller das dann entweder Stress, unwohl- oder gar krank sein. Wenn du es denn überhaupt bemerkst, dass Winnetou schon wieder eine Armbanduhr trägt. Meistens sind dir solche Kleinigkeiten nämlich egal, meistens gehen sie sogar unbemerkt an dir vorüber, die Aufrechterhaltung des stabilen Selbstbildes scheint wichtiger, als ein paar Fehler im Drehbuch, die daher rühren, dass deine Schaltzentrale auch nur ein Mensch, alberner Durchschnitt, und leider kein Genie ist.
Und ausserdem wollte ich dir noch etwas über den Tod sagen, aber das ist mir jetzt entfallen.
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Nachtbriefkasten - 27. Dez, 15:43
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