Montag, 26. Juni 2006

31 : 25

31 Grad hier und der von mir persönlich zugemüllte Arbeitstisch, was bedeutet: ich kann keinen anderen dafür verantwortlich machen.
Das untergräbt meine Moral.
Die mächtige Breitseite Fensterglas nach Norden hinaus, gibt wundervolles Licht, Kenner wissen das und pfeifen auf den Süden. Allein, die Scheiben sind beschichtet mit dem Staub der letzten Jahre.
Und keiner da, der den verwehen lässt.

25 Grad allein zu Haus und eine der Hirngeschwätzigkeit Einhalt gebietende Ordnung aus lauter Reinlichkeit und rechten Winkeln.
Der Platz, ein Punkt mit Rufezeichen.
Ein leergeräumter Esstisch, der nur ein Achtel dessen an Raum einnimmt, was der Arbeitsparkplatz hier für sich beansprucht, aber angesichts der Wüste, des Wusts dieser bombastischen 6 bis 8 qm wird klar, welcher Ort jetzt zu bevorzugen ist.
Eine Aussicht die ihren Augen nicht traut.

Heute nehm ich die Arbeit mit heim.

-//-

Freitag, 23. Juni 2006

Sätze, die wie Fusseln haften:

- Du darfst das Leben nicht so schwer nehmen. Es wird dadurch nicht leichter.
- Du musst suchen was Dich sucht.
- Schwachsinn ist lernbar.
- Bist Du Bote oder Botschaft?
- Es gibt eine Treue, die nichts anderes ist als Habsucht.
- Ich komme erst gegen später.
- Es ist nie mehr so schön wie woanders.
- Manchmal glaub ich, ich bin ganz allein, und dabei ist eh keiner da.
- Die Arbeit hat sich als noch schwieriger erwiesen, als wir gehofft haben.
- Österreich ist ein Labyrinth in dem sich jeder auskennt.
- Lüge ist Wahrheit, der die Tatsachen nur ungenau angepasst wurden.


[Kästner, Werner, Doderer, Qualtinger, Bierce]

Der Bär verspürt an manchen Tagen

ein rätselhaftes Unbehagen:

http://www.brunoderbaer.de/

Mittwoch, 21. Juni 2006

Damit ich euch besser fressen kann!

Reden Sie mit Ihren Kindern während Sie diese großziehen?
Was für eine Frage, werden Sie denken, NATÜRLICH!
Sehen Sie, daher rede ich mit meinen Paradeisern.

Die übrigens gerade in der Pubertät sind: ziemlich grün, feucht hinter den Blattwascheln, missproportioniert und teilweise arg ins Kraut geschossen. Beim Wuchern kann man ihnen förmlich zuschauen, das ist unheimlich. Jeden halben Tag wird eine weitere wilde Zweigstelle eröffnet. Minütlich rieseln die süßen Blütenrestbestände und machen einer neuen grünen Knolle Platz, die erst wie ein kleiner Pickel aussieht, der sich dann auswächst, aber wie!
Und saufen können sie schon wie die Großen, meine kleinen Racker.
Zwei Liter pro Stängel und Tag!
Auf eine Antwort der trotzigen Pflänzchen hofft man natürlich vergebens, aber eine Tomatenmutter liest ihren Lieblingen die Wünsche von der Blattunterseite ab.
Und nur eine Tomatenmutter kann ihre Zöglinge in dieser Phase auch
-w i r k l i c h- lieben.

Abends also, wenn die schrägen Strahlen einfallen, trete ich still und fürsorglich an sie heran, binde sie da und dort zärtlich noch ein wenig fester mit dem Spagat an die hierfür extra angeschafften Bambusstangen, und ja, es kann schon sein, dass es sie nervt, wenn ich ihnen sage:
Schön brav Sonne essen!
Damit ihr groß und stark werdet!
Damit..


paradeiserer


..

Was Angst vorm Alter macht:

Nicht einmal zum Sterben ohne fremde Hilfe in der Lage zu sein.

Ordinäres, in schönen Worten:

Theorie ist intellektuelle Onanie.

Dienstag, 20. Juni 2006

Die Invasion der Killerkröten

http://www.orf.at/060612-487/index.html
Da dürfen Sie sich ruhig gruseln.

Freitag, 16. Juni 2006

Problembär Pu

Es war einmal ein Kind, das hatte eine Marotte, die ging so:
Das allerweichste und durch vieles Waschen mürbe gewordene älteste Baumwolltaschentuch mit verblichenem Bärchenaufdruck musste es sein, das es sich tagein tagaus gekonnt um den linken Daumen wickelte und vorgab daran zu nuckeln. Sie verstehen richtig: Vorgab.
Es nuckelte nicht wirklich, es tat nur so. Dafür gibt es keine Erklärung.
Diese eigentümliche Manier ließ man dem Kinde in unverpsychologisierter (heute würde man sagen sträflicher) Toleranz durchgehen, legte ihm geduldig Tag für Tag ein frisches altes ausgebleichtes Bärchentaschentuch hin und ignorierte anonsten dessen Tun, bis es schließlich selbst beschloß die Angewohnheit beizulegen, was im Alter von fünfeinhalb Jahren beinahe unbemerkt geschah.

Nun gibt es da erneut ein Kind mit ähnlich gelagerter Vorliebe.
Das Objekt seiner Begierde:
Pu der Plüschbär. Und das Kind nuckelt wirklich.
Seit seinem dritten Lebensjahr versucht man das Kind trickreich und überaus ambitioniert abzubringen von seiner Obsession. Allein, es will nicht gelingen. Mittlerweile ist das Kind acht und auch Pu sieht längst reichlich mitgenommen aus.
Davon abgesehen, dass dem Bären ein Bein abhanden gekommen ist,
fällt ihm aufgrund der Dauerbespeichelung das Fell strichweise aus. Besonders die Ohren sind blank, denn an den Ohren nuckelt sich's am besten. Fadenscheinig der Bauch, zernepft das moosinselartige Restfell, entstückt die Visage und nicht zuletzt: Pu riecht ziemlich übel.

Nun wollen wir Pu nicht allzu sehr bedauern, schlimmer steht es um das Kind, das dem Bären diese unsympathischen Eigenschaften zugefügt hat und nun selbst einiges auszustehen hat, dabei sind die spottenden Mitschüler noch nicht das mißlichste. Dessen Eltern, die zum zigsten Mal in die Schule gerufen wurden, um das Verhalten des Kindes zu erklären (Nein, es wurde gestillt. Ja, wir sind keine Patchworkfamilie. Nein, es nässt nachts nicht ein. Ja, wir würden es natürlich der Schulleitung mitteilen, gäbe es da eine Suchtprädisposition aufgrund des alkoholkranken Ururgroßschwagers tantlicherseits, usw..) können die befremdeten Seitenblicke auf ihren Spross nicht mehr lassen. Und überhaupt: Mami bekommt graue Haare. Papi will einen Vaterschaftstest. Bald wir das Kind doch einnässen. Wetten?

Bei meinem letzten Besuch (Das Thema Pu kommt dabei unumgänglich aufs Tapet:.. als betroffene....kannst da sicher..einen Tipp..) plädierte ich für die endgültige heimliche radikale nachtnebelige Abschiebung des Problembären in die Wildnis der nächsten Mülldeponie. Keine Ahnung was die von mir hatten hören wollen. Die verkniffenen Blicke deuteten freilich darauf hin, dass es das nicht war.
Seither haben die mich nicht mehr eingeladen.
Pu der Bär lebt immer noch dort.

.

D U ?

Du bist nicht angemeldet.

F I N D E N

 

P O S T

das glaub ich jetzt nicht;)
das glaub ich jetzt nicht;)
walhalladada - 12. Feb, 19:05
Wenn Sie wieder da sind,...
Wenn Sie wieder da sind, abonniere ich Sie wieder,...
walhalladada - 20. Jan, 17:40
Schweigen ist auch keine...
Schweigen ist auch keine Lösung! Maaah!
Tanzlehrer - 31. Aug, 22:35

B I L D E R W U T

F R E S S P A K E T



Michael Köhlmeier
Idylle mit ertrinkendem Hund


Jonathan Safran Foer
Everything is illuminated

O H R E N S A U S E N


Fredo Viola
The Turn



Adam & the Ants
Prince Charming


Arcade Fire
Funeral


David Martel
I Hardley Knew Me


Kaiser Chiefs
Off With Their Heads


The Ting Tings
We Started Nothing

N A C H S I C H T

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

S T A T U S

Online seit 7208 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 12. Feb, 19:05

C R E D I T S


An einen Haushalt
Aufgelesen
Bar freigemacht
Best of Leserbrief
Blaupausen
Drohbriefe
Eilzustellung
Flugblaetter
Kasperlpost
Kettenbriefe
Porto zahlt Empfaenger
Strichweise
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren