Kasperlpost

Freitag, 23. Juni 2006

Der Bär verspürt an manchen Tagen

ein rätselhaftes Unbehagen:

http://www.brunoderbaer.de/

Donnerstag, 20. April 2006

Bilaterale Verhandlungen

CS 2: "Hast gelogen, hast betrogen!"

CS 1: "Hast die Katz' am Schwanz gezogen!"

CS 2: "Du dicke fette Omelette!"

CS 1: "Ausgestopfte Mondrakete!"

CS 2: "Was man sagt, das ist man selber!"

CS 1: "Sagen nur die blöden Kälber!"

CS 2: "Das sag ich, das sag ich!"

CS 1: "Schirgngankerl!"

CS 2: "Rotes Jankerl!"

CS 1: "Der G'scheitere gibt nach!"

CS 2: "Der Blöde fallt in' Bach!"

CS 1: "Bäääääääääh..!"

CS 2: "Bööööööh...!"

CS 1: ".............!"

CS 2: "............!"

CS 1: "..........!"

CS 2: "Duhu..?"

CS 1: "Jaha.?"

CS 2: "Simma wieder gut?"

CS 1: "Na gut."


-//-

P.S.: http://www.monochrom.at/austrodiminutiv/

Dienstag, 14. März 2006

Fahr ich also weiter.

Gestern also will ich zum Lohn für die Wochenendarbeit am Vormittag nach IKEA fahren. Um mir einen Teppich zu holen, damit der glasharte Parkettboden ein bisschen wärmer wirken möge.
Brandstifter würden Feuer legen, Biederfrauen legen Teppiche.
Außerdem denke ich an zwei Leuchten und weiteren Krempel den man unbedingt braucht. Gedacht, getan. Start 9:30. Sie wissen ja, so 100 km sind’s nach IKEA von hier aus. In gut einer Stunde zu schaffen.
Doch es kommt anders: Zuerst kommt der Stau.

Nach dem Stau kommt die Umleitung durch die malerischen allgäuer Dörfer. Wä!
Irgendwann, endlich wieder auf der durchgehend tankstellenfreien A96, ist vom vielen Landstraßenfahren das Scheibenwischerwasser aus.
Was brauch ICH Tankstelle, denk ich mir. Ordentlich wie ich bin, hab ich ein kleines Flascherl von dem Zeug im Kofferraum.
Fahre also auf irgendeinen Parkplatz, fülle den Saft in den dafür vorgesehenen Stutzen und wuchte die Motorhaube wieder zu. Schließlich ist es ja kalt.
Aber: Auto leistet Widerstand. Nix Motorhaube zu.
Denk ich mir: Bist Du nicht willig, brauch ich Gewalt!
Rrrumss. Und nochmal.
Schließlich scheint die Klappe den Mund zu halten. Fahr ich also weiter. Kaum 500 Meter auf der Autobahn, springt sie wieder auf.
Mir fällt dazu ein: auf jeden Topf passt ein Deckel.
Nichts passiert zum Glück. Der Sicherheitshaken hakt und sorgt dafür, dass mir das Blech nicht wegfliegt.
Ich, im Schritttempo, also mit so ca. 80 km/h, kriechend auf der Autobahn, zum nächsten Parkplatz.
Selbe Prozedur: Zuknallen – Aufspringen – Zuknallen – Aufspringen.
Schließlich erbarmt sich ein dort parkender LKW-Fahrer vom Typ: “Normalerweise mach ich mir aber so was von ins Hemd vor so wem “.
Der kommt her und weiß sofort was zu tun ist. Spricht: „Aha – Fiat – bei der Kälte!“ (Es hat zu dem Zeitpunkt minus 13-, gefühlte minus 300 Grad)
“Verzieht sich ja ALLES.“ Und: Schraub, schraub, und klopf, klopf.
Und: Passt! Hält! Hat Luft! Danke!

Fahr ich also weiter. Und freue mich noch ein Weilchen über die Nettigkeit der Menschen an sich und im Besonderen.
Schließlich komme ich nach „Kurz vor IKEA“ und fahre, haarscharf wie man mir beschrieben hat, die erste Ausfahrt runter.
Da links müsste man jetzt gleich den riesenhaften Laden mit allen Fahnen winken sehen. Ich seh' nur Pampa. Und ein paar geduckte Vorstadthäuser in verkehrsdrecktauglichem Grau.

Wohl falsch abgebogen. Also ran an den menschfreien Straßenrand kurz vor "Nirgends ganz knapp vorbei". Geparkt und jemanden angerufen, der es besser wissen muss.
T. erklärt mir also unbeirrt den Weg. Ich starte darauf meinen Elan und den Wagen. Zweiter springt nicht an. Anlassjodler von Fredl Fesl, kennen Sie? Nix geht mehr.
Langsam steigt Unglauben gepaart mit leicht rotbraun angebrutzelter Verzweiflung irgendwoher auf. Mittlerweile wär es Zeit zum Mittagessen, 11:54 und minus 20 Grad. Ich friere mich krumm.

Ok. Noch ist nicht aller Montage Abend. Notdienst vom ÖAMTC angerufen. Sie wissen, das ist das Gegenstück zum ADAC.
Wer hätte gedacht, dass ich mich einmal über die Zugehörigkeit zu einem Verein freue.
Die netten Leute sagen mir am Telefon: "Unsre Kollegen vom ADAC kommen gleich zu Ihnen. Bleiben sie ruhig und erreichbar. So ca. eine Stunde Wartezeit."
Aha. Eh nur. Bibber. Minus 40.

Nach einer Stunde kommt Herr ADAC wirklich. Mit einem Mordstrum gelben Abschleppwagen der auf einen Sitz gleich zwei Spuren der hübschen Ausfallstraße Richtung „Kurz vor Nirgends“ unter sich begräbt. Und als Accessoire dabei hat Herr ADAC genau ein (1!) räudiges rostiges Starterkabel. Er ist freundlich. Trotzdem springt der Wagen auch nach dem 30. Versuch nicht an.
Die Lichtmaschine ist sicher nicht kaputt, denn bla, bla, usw., murmel, muss an der Batterie liegen.
Nach weiteren anderthalb Stunden (ich bin mittlerweile Tiefkühlkost) und einigen heimlichen Telefonaten sagt Herr ADAC: “Mein Starterkabel dürfte wohl irgendwie... im Arsch sein, ...oder so. Hm. Nein, zweites hab ich keins dabei. Wir müssen abschleppen!”
Aha. Müssen wir. Wir?!

Herr ADAC schleppt also mein putziges frierendes Auto mit dem Mordstrumabschleppwagen – denn dafür ist er schließlich da – zur nächsten FIAT-Niederlassung. Das dauert eine kurzweilige halbe Stunde. Wenigstens bullert in der Fahrerkabine, die so groß ist wie mein ganzes Fahrzeug, ordentlich die Heizung. Ich beginne vor mich hin zu dunsten.
(Das Auftauen, wissen Sie?)

Bei FIAT warte ich fünfzehn Minuten, dann aber springt die Karre bei der ersten Berührung mit deren Starterkabel an und schnurrt wie ein Katzerl. Katzerlmacher – sagte man früher übrigens abfällig zu ... Aber das führt jetzt wirklich zu weit.

Alle sind lieb und man verkauft mir eine neue Batterie.
Um 80,– EUR. Eh billiger als in Öselland, denk ich mir.
Es ist noch nicht mal 15:00, also hab ich noch Chancen für IKEA.
Ganz im Gegenteil zum ADAC-Pannenwagenfahrer. Der steht nämlich plötzlich nochmal in der Tür beim FIAT und sagt leicht errötet (liegt sicher an der Kälte):
“Ääähm - können Sie mir bitte Pannenhilfe geben? Mein Wagen macht keinen Mux.“
Der ADAC bekommt also Starthilfe von FIAT und eine große Ladung frischen Saft dazu für die drei mitgeführten, völlig schlappen Batterien.
Mehr gibt es nicht zu sagen.

Außer vielleicht, dass ich mir bei IKEA dann doch noch einen wunderschönen Teppich ausgesucht habe – das l e t z t e Stück, dieser Art.
Genau die richtige Farbe und Größe.
Und dass ich den an der Kassa, nachdem ich ihn eine Stunde im Wagen mitgeführt und bereits Freundschaft mit ihm geschlossen hatte
wieder abgeben musste, weil es sich um ein -unverkäufliches
Ausstellungsstück- handelte. Die blöde Ziege an der Kasse war nicht weichzukriegen. Auf der Rückfahrt gab es dafür nur drei Unfälle und ich war an allen unbeteiligt.


-//-

Donnerstag, 15. September 2005

Können Sie Homer?

Ich schlafe nämlich nackt. Was meistens nebensächlich ist,
in diesem Zusammenhang jedoch von Bedeutung.

Wenn ich morgens aufstehe, geht das so vor sich: Ich bleibe liegen.
Nur ein Viertelstündchen oder drei. Nach dieser Vorlaufzeit werfe ich meinen
Motor an, die Decke mit Schwung von mir und beide Beine seitwärts aus dem Bett. Darauf achtend, dass die Füße unbedingt gleichzeitig zu Boden kommen.
Damit ich nicht unabsichtlich mit dem linken Fuß zuerst aufstehe, wissen Sie?
Solche Dinge sind mir wichtig.
Eine gewisse Hebelwirkung hievt meinen Oberkörper alsdann
in die Vertikale und da sitze ich. Mir gegenüber.
Mir gegenüber wegen dem Spiegelschrank.
Ja! Der ist mir ohnehin peinlich wie es mir auch Schweissfüße wären!
Was glauben Sie, weshalb ich nie wen in mein Schlafzimmer lasse!?
So profan können Gründe sein.

Kürzlich also, saß ich da wieder so.
Zu meinem Erstaunen aber nicht mir sondern einem prächtigen Abbild
Homer Simpsons gegenüber.
Genau genommen seiner überdimensionalen Visage.
Breitmäulig und äusserst gelangweilt beglotze er mich
mit basedow’schen Augen.
Vor Schreck zog ich den Bauch ein.
Und allez hopp: sein Breitmaul wurde noch breiter. (Und irgendwie verkniffen?)

Jetzt war ich aber wach. Und ließ meinen Bauch, dessen Sinn mir
bis dato verborgen geblieben war, so sehr hängen wie möglich.
Und, glauben Sie mir, vieles ist möglich wenn man nur will.
Homer versuchte ein patziges Grinsen.
Motiviert durch dieses Mienenspiel knickte ich zur Seite,
erst zur einen dann zur anderen, vor und zurück.
Es war Tatsache! Es stellte sich heraus: An gewissen Stellen war ich Homer Simpson wie aus dem Gesicht geschnitten! Wow!

Zuletzt wollte ich ihn noch ein Liedchen pfeifen sehen.
Also raus mit dem Bauch was das Zeug und der Nabel hält.
Und da war er: Homer Simpson pfeift pausbäckig ein Lied. Es war zwar ein tonloses Lied, schließlich bin ich keine Bauchrednerin. Aber immerhin.

An diesem Tag ging ich mit Homer Simpson, der übrigens eine schwarze Sonnenbrille trug, und der Gewissheit Inhaberin eines weiteren
nutzlosen Talents zu sein, durchaus fröhlich zur Arbeit.

Freitag, 26. August 2005

Reinigende Vorgänge

Aus heutiger Sicht gehörte sie wohl zu der Sorte Mädchen, die sich in ihrer Jugend weitblickend zu künftigen Kosenamen ausbilden ließen.

Derer gibt es viele und jeder einzelne vertritt eine eigene Weltanschauung
wenn nicht sogar ein ganzes Berufsbild:
Das „Mausi“ ist ohne Zweifel für etwas anderes gut als das „Weibi“ oder der „Schaahaaatz mit Fragezeichen hinten dran“.
Sie hatte sich wohl für den Lehrgang „Putzi“ entschieden.
Indizien sprechen dafür.

Nun, jedenfalls wurde sie programmgemäß von wem geheiratet, der viel älter war als sie, das störte sie nicht; der unwesentlich klüger war als sie, das wusste sie nicht; und der viel reicher war als sie, das wusste sie.
Man muss nicht alles wissen.

Als ich sie traf hatte sie gerade die letzten zehn Jahre zu Hause mit ihrem Wischmob, ihrem Sohn und ihrem Pool verbracht.
Mag sein, dass sie deswegen ein bisschen schrullig geworden ist.
Denn sie wollte aus heiterem Himmel und urplötzlich wieder „was tun“,
wie sie es nannte. Für ihren Gatten war das ein Schock, den er mit forciertem Haarausfall zu bewältigen suchte. Es war schlimm, aber letztlich durfte sie ran.
Er stellte sie in seinem eigenen Unternehmen ein und von da an würde alles anders bleiben, dachte er.

„Ich arbeite jetzt“, erzählte sie ihren Kosenamensfreundinnen.
„Sie treibt uns zum Wahnsinn!“, erzählten die Mitarbeiter ihres Gatten.
„Wenn er nicht da ist, weil er so genannte Termine hat,
dann räumt sie sein Büro um und auf. Das treibt ihn zum Wahnsinn,
wie er sagt. Sie putzt. Alles.
Sie putzt den Kopierer und die darin liegenden Papiere,
sie putzt die Bleistifte und Kugelschreiber, sie putzt die Lifestylemagazine
auf seinem chefparkplatzgroßen Schreibtisch, auch jene, die unten im Stapel liegen, es ist unglaublich wieviel Dreck sich in Lifestylemagazinen ansammeln kann, in der Tat, sie putzt die Tastatur seines Telefons, die Tastatur seines Dritthandys, die Tastatur seines PCs, sie kann sonst nichts anfangen mit Tastaturen, deswegen fängt sie an, die zu putzen.
Mit Wattestäbchen und Lysoform. Sie putzt den Staubsauger.
Wenn alle bis zum Hals in Arbeit feststecken und deswegen nicht mehr genau wissen, wo ihnen der Kopf steht, putzt die Frau Amok.
Sie räumt hingebungsvoll falsche Papiere in richtige Schränke und die anderen, die wirft sie weg. Nichts darf liegen bleiben.“

Neulich nun blieb ein sturzbetrunkener Unterstandsloser, der zu hochprozentig gefrühstückt hatte, im unteren Haupteingang liegen. Er lag zwischen Tür und Angel, und roch nach Fisch, der schon länger tot war. Er lebte noch.
Sie hatte ihn bei einem ihrer 20-minütlichen Kontrollgänge da, halb im Gang halb ausserhalb, entdeckt. Und fieberte nun nervös in den Büroräumen herum, weil sie nicht wusste, was sie mit dem armen augenscheinlich vom Schmutz zusammengehaltenen Zeitgenossen anfangen sollte.
Dann aber, nachdem sie alle ausreichend wahnsinnig gemacht hatte, stülpte sie sich forsch je zwei Gummihandschuhe pro Hand über, packte Fleckenschreck, Tintentot, Glasklar und Meister Propper am Hals und stürzte, die Putzlumpen lumpig geschultert, Hals über Kopf zur Tür hinaus und das Treppenhaus hinunter.
Weg war sie.

Ich habe nie herausgefunden, ob oder wie sie es geschafft hat. Ob oder wie sie ihn rausgekriegt hatte, den betrunkenen Gesellen. Wie einen Fleck aus der Hose ihres Sohnes? Jedenfalls war er weg. Genauso wie sie. Und zwar für immer.
Man munkelt sie seien miteinander durchgebrannt. So wie die Sicherungen ihres Gatten etwas später. Aber das halte ich für ein Gerücht.

D U ?

Du bist nicht angemeldet.

F I N D E N

 

P O S T

das glaub ich jetzt nicht;)
das glaub ich jetzt nicht;)
walhalladada - 12. Feb, 19:05
Wenn Sie wieder da sind,...
Wenn Sie wieder da sind, abonniere ich Sie wieder,...
walhalladada - 20. Jan, 17:40
Schweigen ist auch keine...
Schweigen ist auch keine Lösung! Maaah!
Tanzlehrer - 31. Aug, 22:35

B I L D E R W U T

F R E S S P A K E T



Michael Köhlmeier
Idylle mit ertrinkendem Hund


Jonathan Safran Foer
Everything is illuminated

O H R E N S A U S E N


Fredo Viola
The Turn



Adam & the Ants
Prince Charming


Arcade Fire
Funeral


David Martel
I Hardley Knew Me


Kaiser Chiefs
Off With Their Heads


The Ting Tings
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Zuletzt aktualisiert: 12. Feb, 19:05

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